Im Januar starten die verbleibenden 20 Pastoralräume

600 statt 900 Pfarreien: Strukturreform im Bistum Trier geht weiter

Veröffentlicht am 30.12.2022 um 15:49 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Die neue Struktur des Bistums Trier nimmt zu Jahresbeginn weiter Formen an. Im Januar gehen die noch fehlenden 20 der insgesamt 35 Pastoralräume an den Start. Bischof Stephan Ackermann verweist aber auch auf die schwindenden Ressourcen.

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Im Bistum Trier stehen die nächsten Schritte der Seelsorge- und Strukturreform an. Ab 1. Januar starten die noch fehlenden 20 der insgesamt 35 Pastoralräume. Außerdem schließen sich mehrere kleine Pfarreien zu dann 31 neuen, größeren Pfarreien zusammen, wie das Bistum Trier mitteilte.

Im ältesten Bistum Deutschlands gibt es dann rund 600 Pfarreien und damit deutlich weniger als vor der Reform, als es um die 900 waren. Bis 2025 will das Bistum mit Fusionen von Pfarreien seine bislang kleinteiligen Strukturen ablösen und mit den großflächigen Pastoralräumen seine Seelsorge neu aufstellen.

Reform geht schrittweise voran

Nach Worten des Trierer Bischofs Stephan Ackermann geht die Reform nach Anfangsschwierigkeiten nun schrittweise voran. Dennoch werde der Weg des Bistums in den kommenden Jahren nicht einfacher. "Wir erleben Aufbrüche, aber auch Abbrüche", schreibt Ackermann in einer Beilage der Bistumszeitung "Paulinus". Er hoffe, dass es gelinge, nach Jahren der strukturellen Veränderungen stärker die Botschaft der Bibel in den Mittelpunkt zu stellen und für Menschen da zu sein, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zur Kirche. "Wir wollen Kirche sein, die sich spürbar für die Menschen engagiert", betont Ackermann.

Die neuen Strukturen gehen auf eine Bistumssynode (2013-2016) zurück. Ziel der Reform ist es, Seelsorge und kirchliches Leben mit Blick auf die Zukunft anders aufzustellen. Gründe dafür sind beispielsweise der Priestermangel, eine abnehmende Kirchenbindung, zunehmend weniger Kirchenmitglieder und ein schrumpfender finanzieller Spielraum.

Die Reform im Bistum hatte sich verzögert, nachdem der Vatikan die ursprünglichen Pläne mit Großpfarreien und Leitungsteams aus Priestern und Laien gestoppt hatte. In einem ersten Schritt hatten sich vor einem Jahr bereits Gemeinden zu 34 Großpfarreien zusammengeschlossen. Zugleich wurden die ersten 15 Pastoralräume errichtet. Auf Ebene des Pastoralen Raums gibt es ein Leitungsteam. Die Pfarreien werden weiter von einem Pfarrer geleitet. (KNA)